Was sind wichtige Voraussetzungen für die UNO-BRK in den sozialen Organisationen?

2014 hat die Schweiz die UNO-BRK ratifiziert. Gesellschaftliche Teilhabe und Selbstbestimmung für Menschen mit einer Beeinträchtigung sollen somit ermöglicht werden. Und zwar überall: Im öffentlichen Raum und in den sozialen Organisationen. Der SUbB hat dazu Andreas Fink, Geschäftsführer Sebit Aargau, interviewt. Die Sebit Aargau bietet eine Grund- und Ausbauausbildung zum selbständigen Leben an, sowie Workshops inklusiv und Workshops für Fachpersonen.

Was sind wichtige Voraussetzungen für die UNO-BRK in den sozialen Organisationen?

Die UNO-BRK sind sehr umfassend. Wo und wie soll man bei der Umsetzung als soziale Organisation beginnen?

Andreas Fink: Der erste Schritt zur Teilhabe ist die beeinträchtigten Personen über die UNO-BRK zu informieren. Eine soziale Organisation begibt sich damit auf den Weg und wird ihren Umgang mit den UNO-BRK in der gemeinsamen Auseinandersetzung finden. Eine Umsetzung der UNO-BRK bedeutet aber vor allem eine Haltungsänderung.

Was sind wichtige Voraussetzungen für eine soziale Organisation, damit sie sich weiter in Richtung UNO-BRK entwickelt?

A.F.: Zutrauen und Zeit. Den Menschen in den sozialen Organisationen – mit und ohne Beeinträchtigung – muss man etwas zutrauen können, damit die Haltungsänderung funktioniert. Mit Zeit meine ich, von den obersten strategischen Akteuren bis zu den Selbstbetroffenen – im echten Dialog und auf Augenhöhe in die Gespräche gehen. Das ist selbstverständlich anspruchsvoll.


Wo sehen Sie mögliche Herausforderungen bei der Umsetzung der UNO-BRK?

A. F.: In den sozialen Organisationen leben und arbeiten gleichzeitig mehrere Generationen nebeneinander. Damit Selbstbestimmung und Teilhabe funktionieren, wird der gegenseitige Dialog benötigt. Es braucht in diesem Prozess Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, die sich ihre Wahrheit gegenseitig mitteilen. Die Menschen mit und ohne Beeinträchtigung sind aufgerufen, kreativ, lustvoll, tolerant, gepaart mit einer entwickelten Fehlerkultur in den Dialog zu gehen und sich zu begegnen. Manchmal sind es nur die Schranken in unseren Köpfen, die eine Weiterentwicklung verhindern.

 
Weitere Informationen zu Sebit Aargau: www.sebit-aargau.ch
 
Der SUbB plant im 2022 eine UNO-BRK-Veranstaltungsreihe mit Best-Practice Beispielen und Workshops für ihre Mitgliedorganisationen. Daten und Themen werden zeitnah bekannt gegeben.

Ansprechpartner

Erich Oberholzer

Erich Oberholzer

Geschäftsführer